Das Objekt des Monats ...
… März ist der Straßenbahn-Triebwagen 214 der KVG, hier vor der Ausfahrt 56 der Fahrzeughalle im Betriebshof Wilhelmshöhe etwa Mitte der 90-er Jahre abgestellt und leider nur als gescanntes Foto aus der Zeit der "Analog"-Fotografie verfügbar.
In Kassel hat die Straßenbahn eine herausragende, sehr lange und vor allem dauerhafte Geschichte: Herausragend, weil sie nach Paris und Kopenhagen die dritte Stadt Europas war, die neben den zahlreichen Pferdebahnen eine derartige Bahn hatte. Sehr lang, weil sie dampfbetrieben, zunächst gegründet als "Cassel-Tramway-Company-Ltd. zu London", am 9. Juli 1877 zwischen dem Königsplatz und Wilhelmshöhe ihren Betrieb aufnahm. Und dauerhaft, weil in unserer Stadt seit dieser Zeit ununterbrochen eine Straßenbahn fährt – im Gegensatz zu anderen Städten, die ihre Entscheidung später bereuten, hier aber nie eine ernsthafte Diskussion über ihre Abschaffung stattfand..
Nach den ersten englischen Lokomotiven und Personenwagen folgten bald Dampflokomotiven von "Henschel & Sohn" und Waggons von "Thielemann, Eggena & Co.", beide aus Kassel. Mit dem neuen Kraftwerk im Königstor wurde die Umstellung auf elektrischen Betrieb vorgenommen und es kam zur Gründung der "Große Casseler Straßenbahn Actiengesellschaft", der ab Oktober 1938 umfirmierten KVG. Die ersten elektrischen Triebwagen mit einer Leistung von gut 18 kW wurden von "Van der Zypen & Charlier" in Köln-Deutz geliefert, welche auch die letzten Waggons für die Dampfstraßenbahn geliefert hatten. Diesen folgten bereits ab 1899 die ersten 20 Beiwagen und 1900 die ersten neun elektrischen Triebwagen von Gebr. Credé & Co. aus Niederzwehren bei Kassel.