Primärenergie-Umwandlung

Im neuen Teilgebiet Primärenergie-Umwandlung das Sammlungsgebietes Elektrische Energietechnik werden wir in den nächsten Monaten und Jahren die Exponate des TMK zusammenfassen, welche aus einer Primärenergie wie der Wasserkraft (z. B. Fließgewässer wie Bäche und Flüsse, aufgestaute Gewässer wie ein Teich) oder chem. gebundener Energie wie dem Dieselkraftstoff durch dafür geeignete Verfahren elektrische Energie als Sekundärenergie "erzeugt". Das Wort "erzeugt" steht in Anführungszeichen, weil Energie nie erzeugt, sondern nur von einer Erscheinungsform in eine andere umgewandelt werden kann.

Ein Beispiel hierfür könnte das jetzt unter Niederspannungstechnik aufgeführte Netzersatzaggregat sein, welches über einen zweifachen Umwandlungsprozess mithilfe des Dieselmotors zunächst mechanische Energie in Form von Drehmoment und Drehzahl und dann daraus durch den Antrieb eines Drehstrom-Synchrongenerators elektrische Energie zur Verfügung stellt.

Ein weiteres Beispiel könnten leider nicht in Kassel und der Region hergestellte Solarmodule sein, welche aus dem Licht der Sonne mit Hilfe deren Photonen im dotierten Silizium Elektronen als Gleichstrom freisetzen und damit direkte oder indirekte Batterie-Ladung zur Eigenversorgung und Umwandlung in Wechselstrom ermöglichen.

Und dann hoffen wir, Ihnen in etlichen Monaten, vielleicht auch erst in einem Jahr ein echtes Highlight aus den Anfängen der Elektrifizierung Nordhessens präsentieren zu können. 

(last update 02.09.2022)

Netzersatzaggregat des KKH Wolfhagen

Wie haben wir uns doch an die ständige Verfügbarkeit unseres elektrischen Stroms gewöhnt? Er ist immer da und wir schalten Geräte einfach ein, die Waschmaschine, den Kaffee-Vollautomat, das Radio und auch den Fernseher; neuerdings laden wir auch unsere E-Autos damit auf! Was aber, wenn der Strom mal ausfällt, weil z. B. ein Bagger aus Unkenntnis ein Kabel zerreißt?

Auch ein Leistungsschalter, ein Spannungswandler, ein Transformator oder ein anderes Bauteil in einem Umspannwerk könnte ausgefallen sein (alles hier im TMK mit Erläuterungen zu besichtigen). Die durchschnittliche Ausfallzeit elektrischen Stroms beträgt in Deutschland zwar pro Kunde und Jahr nur ca. zwölf Minuten, im Einzelfall kann das aber auch Stunden dauern. Für Versammlungsstätten und ganz besonders für Krankenhäuser könnte das sehr kritisch werden, wenn man an Infusionsgeräte, Herz-Lungen-Maschinen und Operationssäle denkt.

Und daher haben derartige Objekte wie das Kreiskrankenhaus Wolfhagen ein Netzersatzaggregat, umgangssprachlich auch Notstromaggregat genannt. Seit Anfang der 70-er Jahre des vergangenen Jahrhunderts stand es dort in 24-stündiger Bereitschaft. Seit 2020 ist es wegen Austauschs durch ein neues Aggregat in unserem Besitz und wird seit diesem Sommer im TMK ausgestellt und erläutert. Wie bei jeder Stromerzeugung muss es durch Umwandlung einer Primärenergie (z. B. Wasserkraft durch fließendes Wasser, Kohle durch Verbrennung über Dampferzeugung, Wind und Photovoltaik scheiden hier aus technischen Gründen aus) angetrieben werden und kann dann generatorisch Strom liefern – genauer gesagt eine Energieumwandlung aus einer über viele Stunden verfügbaren Primärenergie durchführen. Bei unserem Exponat ist es chemisch gebundene Energie in Form von Dieselkraftstoff, mit dem ein Dieselmotor betrieben wird.

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