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Das Objekt des Monats ...

... Oktober ist der Drehstrom-Klauenpol-Generator der "Wilhelmsmühle" in Züschen, auf diesem Bild mit der vorn rechts abgebildeten Erregermaschinenseite dargestellt.

Die Versorgung mit elektrischer Energie begann nach den Erfindungen von Werner  Siemens und Charles Wheatstone mit Gleichstrom ab Ende der 1870-er Jahre. Beide hatten unabhängig voneinander um 1866 aufgrund der Remanenz (Restmagnetismus) im magnetisierbaren Eisen das Prinzip der Selbsterregung mechanisch angetriebener "Dynamomaschinen" erfunden: Siemens mit der Reihenschaltung von drehendem Anker und feststehenden Feldspulen, Wheatstone mit deren Parallelschaltung. Aber mit Gleichstrom und den damals möglichen Spannungen konnte wirtschaftlich nur ein sehr begrenztes Gebiet versorgt werden. Aus diesem Dilemma führte die Wechselstrom- und daraus weiterentwickelte Drehstromtechnik von Michael O. v. Dolivo-Dobrowolsky bei der Berliner AEG in 1891.

Dieses Problem der begrenzten Versorgungsreichweite bei Gleichstrom hatte auch der Erbauer  der "Wilhelmsmühle, der Industrielle Wilhelm Garvens. Der in 1893 zunächst installierte Gleichstrom-"Dynamo" konnte das Rittergut Züschen, oberhalb der Kleinstadt gelegen, mit dessen steigendem Energiebedarf bei den seinerzeit realisierbaren 110 Volt nicht ausreichend versorgen und als auch noch das Feriendomizil "Schloss Garvensburg" hinzukam, wurde anstelle des Dynamos ein Drehstrom-Generator in Klauenpolausführung für das drehende Magnetfeld installiert. Dieser verursachte bei 500 V durch geringere Ströme bei zusätzlich höherer Leistung deutlich geringere Verluste auf der langen Freileitung.

Der im TMK ausgestellte – technikhistorisch betrachtet – seltene Drehstrom-Klauenpol-Generator der "Elektrizitäts AG vorm. Schuckert & Co. (E.-AG)" entsprach in seiner damals möglichen Bauweise dem weltweit ersten Drehstrom-Generator, der für die Internationale Elektrotechnische Ausstellung in Frankfurt 1891 für ein Wasserkraftwerk in Lauffen am Neckar aufgestellt wurde. Was ist nun Drehstrom, was ist Klauenpolbauweise, wo liegen die Vorteile gegenüber Gleichstrom. All das wird im unter Weiterlesen verlinkten Artikel erläutert. Zusätzlich wird mit dem nachfolgenden Link die Gesamtanlage aus Wasserturbine, Drehzahlregler und Generator in der "Wilhelmsmühle" sowie Marmor-Haupt-Schalttafel, Drehstrom-/Gleichstrom-Umformersatz und Akkumulatoranlagen im "Rittergut Züschen" im Teilgebiet Primärenergie-Umwandlung der Elektrischen Energietechnik vorgestellt

Das TECHNIK-MUSEUM KASSEL ...

... befindet sich im Henschel-Werk II in Rothenditmold. Es ist eine der wenigen industriellen Fabrikanlagen, in der große Teile der Originalsubstanz erhalten sind. Die historische Zeitspanne reicht von den ersten Hallenbauten 1870 über die Ausbauphase der vorvergangenen Jahrhundertwende bis zu einem hervorragenden, wenn auch kleinen Objekt der 1960er Jahre. Das Werk Rothenditmold repräsentiert prototypisch Architektur, Nutzung und Schicksal älterer Fabrikareale. Das TECHNIK-MUSEUM KASSEL hat das Ziel, Produkte, Technologien und Innovationen aus Kassel und Nordhessen zu sammeln, auszustellen und in den historischen Kontext zu stellen. In unserem Archiv bewahren wir zeitgenössische und aktuelle Literatur auf und wir widmen uns der Digitalisierung von alten Zeichnungen Kasseler Betriebe.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Bitte beachten, dass unsere Halle 9 mit der 44er Dampflok, den Straßenbahnen sowie einem Teil des Feuerwehr-Löschzugs momentan nicht besucht werden kann.

Weitere Informationen zu Ihrem Besuch finden Sie hier.

 

Kontakt

Technik-Museum Kassel Betreiber gGmbH
Wolfhager Str. 109
34127 Kassel
0561-86190400
museum@tmk-kassel.de

Unsere Öffnungszeiten

Mi - Fr  13 - 17 Uhr
Sa & So 11 - 17 Uhr

Unsere Ausstellungshalle ist nicht geheizt, im Winterhalbjahr bitte entsprechend kleiden.

An folgenden Feiertagen ist das Technik-Museum von 11:00 bis 17:00 Uhr geöffnet:

Karfreitag, Ostersonntag, 1. Mai Tag der Arbeit, Christi Himmelfahrt, Pfingst-Sonntag, Fronleichnam und Tag der Deutschen Einheit.