
Die Hochspannungstechnik entwickelte sich – wie dies bei der gesamten Technik der Fall war – rein empirisch. So wurden zunächst die einfachen Hebelschalter beibehalten, die sich in Niederspannungsanlagen gut bewährt hatten. Und dies obwohl die Betriebsspannungen immer mehr anwuchsen und bald die 1000-V-Grenze überschritten.
Charles L. Brown, Mitgründer der damaligen BBC, zusammen mit ASEA der heutigen ABB, schlug angesichts der ständig wachsenden Spannungen und Ströme und somit der Kurzschlussleistungen vor, den Hebelschalter in vergleichsweise wenig veränderter Form in einen mit Öl gefüllten Kasten einzubauen. Dadurch gelang es, die Abschaltleistung der bisherigen Konstruktionen um Größenordnungen zu erhöhen.
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Überströme und Überspannungen, die Wicklungen von Transformatoren und Drosselspulen beschädigen können, lassen sich im Betrieb nie ganz vermeiden. Einem Transformator, der z. B. während eines Gewitters durch Blitzeinschlag in die Freileitung oder die Schaltanlage automatisch vom Netz abgetrennt wurde, sieht man aber von außen meistens nicht an, ob er beschädigt wurde.Max Buchholz, Gründungsmitglied des VDE Kassel, war Vorstand des "Preußischen Maschinenbauamts Kassel", welches für die Planung und den Bau der maschinen- und elektrotechnischen Einrichtungen für die Eder- und Diemeltalsperre noch kurz vor dem 1. Weltkrieg gegründet wurde. Bei seiner Arbeit fielen ihm die relativ häufigen Transformatorenschäden auf, meist verursacht durch Gewitter. Er untersuchte sie genau und erkannte, dass durch die große Hitze der Lichtbögen die lsoliermaterialien an den Wicklungen üblicherweise der Oberspannungsseite zerstört wurden, wobei auch größere Mengen von Gasen freigesetzt wurden. Entscheidende Denkanstöße erhielt er, wie die Chroniken berichten, zufällig in der Badewanne sitzend.
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