Franz Kuhn – Anästhesie und Sterilcatgut
Das Objekt des Monats Juni 2021, liebe Besucherinnen und Besucher, war die Vorstellung des Chirurgen Franz Kuhn und seiner Leistungen für die moderne Anästhesie und das sterile Nahtmaterial.
Franz Kuhn (12.10.1866 – 28.03.1929), s. Abb. 1, war der erste Chirurg im 1899 eröffneten Elisabeth-Krankenhaus in Kassel. Er gilt international als der Begründer der modernen Anaesthesie (Narkose), da er die Intubationsnarkose, d. h. Einführen eines Beatmungstubus in die Luftröhre, entwickelte, um dadurch eine gesicherte Narkose, sei es mit Aether oder auch Chloroform zu ermöglichen (Erstpublikation 1903). Die heutigen Tuben sind aus Gummi oder Latex hergestellt, Kuhn verwandte einen flexiblen Metallschlauch, der durch den Kehlkopf in die Luftröhre eingeführt wurde. Heute sind diese Tuben von einem aufblasbaren Ballon umgeben, sodass während der Operation keine Flüssigkeit, z. B. Blut oder Erbrochenes, in die Luftröhre eindringen kann. Kuhn löste dieses Problem, indem er den Rachen um den Tubus herum mit Mull ausstopfte.